Nachdem in den vorigen Teilen dieser Serie nun alle nötigen Vorbereitungen getroffen wurden, ist es nun an der Zeit, WordPress zu installieren. Wie dies funktioniert, wird in diesem letzten Beitrag beschrieben. Eine WordPress-Installation besteht aus zwei Teilen:
- In der Datenbank werden die Beiträge, Kommentare, Benutzer usw. gespeichert.
- Das WordPress-Verzeichnis beinhaltet die benötigten Programme, sowie die Informationen über das Layout der Seite (Theme).
Nur wenn beide Teile vorhanden sind, kann eine WordPress-Seite betrieben werden (Anmerkung: Das ist auch besonders im Hinblick auf die Erstellung von Backups eine wichtige Information).
Aktuelle WordPress-Version herunterladen
Die aktuelle (deutschsprachige) Version von kann von der Download-Seite von WordPress Deutschland heruntergeladen werden. Dabei erhält man eine komprimierte Datei (zip-Format), die die komplette Verzeichnisstruktur, samt notwendiger Programmdateien, beinhaltet. Um den Download von der Konsole aus durchzuführen, ist es sinnvoll, schon in das gewünschte Zielverzeichnis zu wechseln. Der Apache2 (der Webserver) erwartet alle Webinhalte im Verzeichnis /var/www und allfälligen Unterverzeichnissen:
demouser@WordPressDemo:~$ cd /var/www
Zum Herunterladen der WordPress-Datei wird der Befehl
demouser@WordPressDemo:~$ wget http://de.wordpress.org/wordpress-3.8.1-de_DE.zip
ausgeführt. Der Dateiname wordpress-3.8.1-de_DE.zip ist dabei nötigenfalls anzupassen. Dieser ändert sich, sobald eine neue Version herausgekommen ist. Ein sehr einfacher Weg, den Namen zu ermitteln ist, die Seite zu öffnen und den Mauszeiger auf den Download-Button zu stellen. In der Regel wird dann in der unteren Statusleiste des Browsers das Ziel angezeigt.
Nachdem die Datei heruntergeladen wurde, ist diese im aktuellen Verzeichnis verfügbar.
demouser@WordPressDemo:~$ ls -alh
Die Ausgabe der Konsole sollte somit in etwa folgendermaßen aussehen:

WordPress herunterladen
WordPress-zip-Datei entpacken
Um die Datei zu entpacken, ist es notwendig, noch ein kleines Programm namens unzip zu installieren:
demouser@WordPressDemo:~$ sudo apt-get install unzip

unzip installieren
Damit wird nun die Verzeichnisstruktur entpackt (auch hier bitte den tatsächlichen Dateinamen der zip-Datei einsetzen):
demouser@WordPressDemo:~$ unzip wordpress-3.8.1-de_DE.zip
WordPress-Verzeichnis umbenennen
In /var/www ist nun das Verzeichnis wordpress vorhanden. Möglicherweise möchten Sie später weitere voneinander unabhängige Blogs erstellen. Deswegen ist es sinnvoll, dem wordpress-Verzeichnis einen passenden Namen zu geben. In meinem Fall nenne ich meine Seite (und somit auch das Verzeichnis) demoblog. Dies geschieht mit dem Befehl mv (move):
demouser@WordPressDemo:~$ mv wordpress demoblog

Verzeichnis-wordpress umbenennen
Damit WordPress die benötigten Schreibrechte in der Verzeichnisstruktur erhält, sind noch zwei Anpassungen notwendig. Zuerst werden die Eigentumsverhältnisse dahingehend geändert, dass die Dateien und Verzeichnisse auch der Gruppe www-data gehören:
demouser@WordPressDemo:~$ sudo chown -hR demouser:www-data /var/www/demoblog/
Anschließend erhält die Gruppe noch Schreibrechte:
demouser@WordPressDemo:~$ sudo chmod g+w -R /var/www/demoblog/
Das war der letzte Punkt, der auf der Konsole durchgeführt werden muss. Alles Weitere kann nun bequem über den Browser erledigt werden.
Datenbank erstellen
Der erste Schritt der eigentlichen WordPress-Installation ist das Anlegen einer Datenbank. Dazu wird die in Beitrag 5 installierte Administrationsplattform phpMyAdmin gestartet. Dies geschieht durch Eingabe von http://wordpressdemo/phpmyadmin in der Adresszeile des Browsers. Es wird die Anmeldeseite mit der Aufforderung zur Eingabe der Login-Daten angezeigt. Als Benutzername ist hier root einzugeben, als Passwort das MySQL-Passwort, sofern sie in Teil zwei eines vergeben haben, wenn nicht, bleibt das Feld leer.

phpMyAdmin starten
Nach dem erfolgreichen Anmelden wird die Startansicht von phpMyAdmin angezeigt. In der Menüleiste befindet sich ein Button mit der Beschriftung Rechte. Durch Anklicken des selben wird die Benutzerverwaltung geöffnet. Da man beim Anlegen eines Benutzers auch gleich festlegen kann, dass dieser eine eigene Datenbank erhält, ist diese Vorgehensweise meiner Meinung nach die einfachste.

Datenbank anlegen
Auf der folgenden Seite befindet sich unter dem Überblick über die bestehenden Benutzer ein Link mit dem Titel Neuen Benutzer hinzufügen. Ein Klick darauf führt zum Eingabeformular zur Erfassung der Benutzerdaten. In dieses werden die notwendigen Daten eingetragen:

Neuen Benutzer hinzufügen
Bevor der Benutzer erzeugt wird, muss noch bestimmt werden, dass auch eine Datenbank für ihn erstellt wird. Dazu muss ein wenig hinuntergescrollt und der Eintrag Erstelle eine Datebank mit … ausgewählt werden.

Datenbank für Benutzer erstellen
Jetzt wird auf Erzeuge Benutzer geklickt und damit die Datenbank erstellt. Es wird eine Meldung ausgegeben, dass der Benutzer erzeugt worden ist. Unter dem Punkt Datenbanken in der Menüleiste wird die Liste der verfügbaren Datenbanken angezeigt. Hier sollte eine neue dazugekommen sein.

Verfügbare Datenbanken anzeigen
WordPress installieren
Als letzten Schritt gilt es nun, WordPress zu installieren. Der Installationsprozess wird durch Eingabe des Servernamens und des WordPress-Verzeichnisses gestartet. In meinem Fall ist das http://wordpressdemo/demoblog. Das System erkennt selbständig, dass es das erste Mal aufgerufen wird:

Erster Aufruf von WordPress
Durch Klicken auf Erstelle die Konfigurationsdatei gelangt man zu einer Infoseite, die Auskunft über die benötigten Daten für die Fertigstellung der Konfiguration gibt. Dabei handelt es sich um:
- Datenbank-Name
- Datenbank-Benutzername
- Datenbank-Passwort
- Datenbank-Server
- Tabellen-Präfix
Mit Los geht’s! wird die Sicht verlassen und das Eingabeformular geöffnet:

Zugangsdaten zur Datenbank eintragen
Nach dem Anklicken von Senden werden die Daten überprüft. Und wenn alles geklappt hat, erscheint eine Meldung, dass alles klar ist. Dann kann man die Installation ausführen.
Auf dem nun folgenden Formular werden grundsätzliche Fragen zur zu erstellenden Seite gestellt. Dabei werden der Seitentitel, ein erster Benutzer (der standardmäßig auch der Administrator der Seite ist!) und die Mailadresse abgefragt. Über das Setzen eines Häkchens kann bestimmt werden, ob die Seite von Suchmaschinen indexiert, als in ihre Verzeichnisse aufgenommen werden darf.
Alle diese Informationen können später wieder geändert werden. Es macht also nichts, wenn hier vorläufige Werte verwaltet werden. Noch ein kleiner Hinweis zum Benutzername. Ich verwende hier meine Standardbenutzer für diese Beitragsserie (demouser). Dies ist an dieser Stelle nicht notwendig und auch nicht zu empfehlen. Da der zuerst erstelle Benutzer auch gleichzeitig der Administrator der Seite wird, empfiehlt es sich, im Echtbetrieb hier etwas kreativer zu sein. WordPress-Sicherheit ist ein eigenes und recht umfangreiches Thema.

Benötigte Informationen eintragen
Ein Klick auf WordPress installieren startet den kurzen Installationsvorgang. Es wird eine passende Erfolgsmeldung angezeigt. Mit Klick auf Anmelden gelangen Sie zum Login-Fenster Ihrer Testinstallation. Dort geben Sie den gerade eben erstellten Benutzernamen und das dazugehörende Passwort ein.

WordPress-Login
Gratulation, Sie befinden sich nun im Dashboard, der Steuerzentrale Ihres Blogs.

Willkommen zu WordPress
Fazit
Es bedarf eines gewissen Aufwandes, um einen funktionierenden Testserver zu installieren. Die Mühe lohnt sich aber recht bald. Wenn Sie sich in Kürze an die Arbeit damit gewöhnt haben, werden Sie den Testserver als Entwicklungplattform für Ihr Blog nicht mehr missen wollen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit Ihrem Testserver!
Die Beitragsreihe im Überblick
- WordPress-Testserver einrichten
- WordPress-Testserver Teil 1: Virtuelle Maschine erstellen
- WordPress-Testserver Teil 2: Ubuntu Server installieren
- WordPress-Testserver Teil 3: Netzwerk konfigurieren und Server aktualisieren
- WordPress-Testserver Teil 4: Pretty Links mit mod_rewrite
- WordPress-Testserver Teil 5: phpMyAdmin installieren
- WordPress-Testserver Teil 6: WordPress installieren
Links
Beitragsbild: iStockphoto, Wojtek Burda
Danke für das übersichtliche Tutorial!
Bei mir hat es an einer Stelle gehakt: das WordPress-Verzeichnis muss nach /var/www/html (nicht /var/www/) – anschließend hat es funktioniert
Auch danke für die Rückmeldung und die Korrektur. Seit dem Erstellen des Tutorials sind schon ein paar Versionen „vergangen“. Damit haben sich auch ein paar Details geändert. Wenn ich mal wieder Zeit habe, mich um den Blog zu kümmern, werde ich das auf Stand bringen. Momentan glaube ich, dass sich die meisten Leser zu helfen wissen (und manchmal auch hilfreiche Kommentare hinterlassen!).